OLLI'S-GEDANKEN: Tag der Arbeit länger als erwartet

Olli ist wieder fremdgegangen und war auf den eklig dünnen Reifen unterwegs rund um den Henninger-Turm. Lest seinen Bericht....
Asche auf mein Haupt! Ich habe es schon wieder getan. Ich bin fremdgegangen. Die schmalen Pneus haben mich erneut gereizt. Und dazu noch die einzigartige Atmosphäre einer Großstadt, die total autofrei ist, da die Velos auf der wilden Hatz durch die Häuserschluchten nicht gestört werden dürfen.

Nachdem sich das BIKE-AID-Racing-Team am Sonntag bereits beachtliche Erfolge ans Revers heften durfte und ein Stockerlplatz bei den saarländischen Meisterschaften im Westerwald (!) verbuchte, entschied ich mich kurzfristig dafür, dass mein persönliches Teamoutfit in Frankfurt am Henninger Turm Premiere feiern sollte.

Über die grundsätzlichen verbalen und zuweilen physischen Aggressionen, die ein unliebsamer Wegbegleiter bei solchen Rennradveranstaltungen sind, möchte ich mich nicht weiter auslassen, denn ändern tue ich diesen Schlag von Menschen mit meinen mahnenden Worten eh nicht. Also informiere ich lieber dieLeser.

Montag 10 Uhr, Start der 100 Kilometer sind die harten Fakten. Jedoch hat diese scheinbar klare Aussage schon Ihrem ersten Haken. Denn ich hatte ein Dokument (Athletenerklärung) vergessen auszudrucken und wurde damit zum „Trouble- Anmelder“ (Keine Wortneuschöpfung meinerseits, sondern die Amtssprache der Veranstalter). Nach schier unendlich langer Zeit war dann alles geklärt und ich bekam meine Startunterlagen. Doch die fortgeschrittene Zeit sorgte dann im BIKE-AID Lager für etwas Hektik.

Irgendwie schaffte ich es dann doch noch und es konnte mit über 3500 weiteren Teilnehmern losgehen. Die ersten 20 Kilometer befand ich mich in der Mammut- Spitzengruppe von rund 300 Fahrern. Dann kam der erste Scharfrichter. Eine Mischung aus Helling (einfach sau steil; 20%) und grober Roubaix Pflasterpassage zerpflückte das Feld in seine Bestandteile. Im Taunus angekommen, gab es ein munteres auf und ab. Nach gut 1000 Höhenmetern wurde man aus der Mittelgebirgsregion entlassen und raste gen Frankfurt.

Schön flach und schnell holte ich das letzte aus mir raus und musste feststellen, dass die angegebene Streckenlänge um einiges länger war. Mit rund 107 Kilometern trudelte ich dann völlig erschöpft ins Ziel und erreichte einen suboptimalen 54. Platz in meiner Altersklasse. Meine Gedanken waren dabei die Gleichen wie letztes Jahr: „Nie wieder!“. Trotzdem weiß ich jetzt schon ziemlich sicher, was ich nächstes Jahr am 1. Mai machen werde….

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen weiterhin eine schöne und erfolgreiche Bikesaison und verspreche, dass dies mein letzter „Seitensprung“ für dieses Jahr war.


Euer

Olli

Link: Alle Gedanken von Olli ;-)