Trainingseindrücke eines vereinsamten Pedalritters

- von unserem Saarbrücker Korrespondenten Olli K. -
Die Saison war schön und lang. Man erlebte so manches Highlight.
Einen bezwungenen Marathon, einen genialen Oktober oder eine schöne Nordschleife, gelle ihr Alpencrosser?

Doch plötzlich wurde es ganz komisch. Irgendwie reichten die punktuellen Stofffetzen nicht mehr auf dem Körper. Kleidungsstücke von denen man gar nicht wusste, dass sie noch existieren, sollten von nun an der ständige Begleiter bei den Ausfahrten sein. Schnee, ähhhh....der kommt doch immer erst so im neuen Jahr. Ende Januar oder so.

Aber dieser Winter scheint unerbittlich zu sein. Er will wohl seinem Namen alle Ehre machen. Nicht nur am Auto sind jetzt abgefahrene Slicks eine zweifelhafte Wahl, sondern auch am Bike, wie ich schmerzhaft feststellen musste, sind profilierte Reifen Trumpf.
Dabei machte ich bei einer meiner gehassten Winterausfahrten eine fragwürdige Entdeckung.

Ich vernahm mit eigenen Augen die Queen Elisabeth auf der Saar!! Klingt komisch, ist aber so. In ihren ganzen Anmut ging sie vor Anker. Nur leider wollte keiner aussteigen. (Foto1). Also für diejenigen, die sich jetzt noch fragen, was es genau ist: Ich glaube ein Modell. Hatte auch nicht wirklich Zeit nachzuschauen. Ich war schließlich am trainieren und das Bild ist natürlich während der Fahrt gemacht J ..... vielleicht kann ich auch einfach nicht so gut Pics schießen. Sei’s drum.

Geheime Botschaften verfolgten mich auch stets. Seit das Wetter so umgeschlagen ist, verfolgen mich stets Halos. Sie wollen mir was sagen, aber ich weiß nicht was. (Foto2). Was könnte dieses Kunstwerk bedeuten. Auf Asphalt für die Ewigkeit gemacht oder nur bis zum nächsten Regenschauer?? Fragen über Fragen, die sich ein einsamer Biker so stellt, wenn er sich nicht regelmäßig mit seinen Kollegen am Krokodil treffen kann, wie ihr es tut.

Auf Verbrecherjagd bin ich natürlich auch ständig. Denn was soll man schon tun, wenn der Gesprächspartner fehlt. Und da habe ich doch eine beruhigende Entdeckung gemacht. Da stehen die Biker doch immer unter dem Verdacht „Rowdies“ zu sein. Die anderen, ihr wisst schon, die immer im Fernsehen kommen, ja genau, die angeblichen Asphaltheroen, scheinen da keine Probleme mit ihrer Reputation zu haben. Aber das werden wir ab jetzt ändern..... (Foto3). Den eins sollen sie wissen diese Obsträuber, wer nicht für uns ist, ist gegen uns, frei nach einem großen Philosophen, den wir alle kennen.

Diese viele andere Anekdoten erleben wir Pedalritter, die eine Passion teilen, die schöner nicht sein könnte. Ich wünsche deshalb allen Alpencrosser ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch und hoffe, dass wir nächstes Jahr mal wieder sehen. Wo dies auch immer sein wird, ob in den Weiten der saarländischen Wälder oder am Krokodil. Wir werden sehen.


Euer Olli (Foto4)


Anm. der Redaktion:
Das ist in der Tat ein Schiffsmodell, meines Wissens nach von einem Franzosen in jahrelanger Kleinarbeit im Garten aufgebaut. Das Foto ist vermutlich nahe Saargemünd in Frankreich entstanden.