TRAILVERBOT TRENTINO: Der Stand der Dinge

Bitte lest den Zwischenbericht der Deutschen-Initiative-Mountain-Bike (DIMB) zu dem neuen Trail-Verbot am Gardasee. Die Alpencrosser unterstützen diese Aktion in vollem Umfang und bitten um eure Hilfe!
Hallo DIMBos & andere Freunde!

== Drohende Trailsperrungen im Trentino: viele Fragen offen!
== Beschwichtigungskampagne zu erwarten.
== Bitte sammelt weiterhin Unterschriften!
== Sogar Hans Rey, Brian Lopes & Co haben auch bereits unterschrieben
(siehe Anhang)!

Mittlerweile häufen sich die Beschwichtigungsversuche von offizieller
Seite im Trentino. Bei genauer Lektüre sind die Aussagen jedoch sehr
widersprüchlich und hinterlassen mehr offene Fragen, als sie
beantworten.

Die gute Nachricht daran: Unser aller Mailaktion hat Wirkung gezeigt!
Durch sie wurden Hoteliers im Trentino überhaupt erst auf den zuvor kaum
kommunizierten Beschluss der Provinzregierung aufmerksam, nach dem im
Trentin alle Trails für Biker verboten werden sollen, die steiler sind
als 20% oder schmaler als ein quergestelltes Bike. So hat sich ein
gutes Dutzend Hoteliers (die im Sommer bis zu 50% Biker unter ihren
Gästen haben) in einer konzertierten Aktion an die Provinzregierung
gewandt. Neben den übrigen Mails löste dies dort offenbar einige Unruhe
aus.

Die schlechte Nachricht: Das den Sperrungen zu Grunde liegende Gesetz
wird auf absehbare Zeit nicht aus der Welt zu schaffen sein
-- zu groß wäre der Gesichtsverlust der Verantwortlichen. Unser
nächstes Ziel wird daher sein, auf eine möglichst freizügige Auslegung
zu dringen. Gleichzeitig dürfen wir uns von den
Beschwichtigungskampagnen nicht bluffen lassen!

DIMB und die Zeitschrift MountainBIKE hatten gemeinsam einen
Fragenkatalog erarbeitet und Tiziano Mellarini, Landesrat für Tourismus
des Trentino, vorgelegt. Auch seine Antworten sehen auf den ersten
Blick durchaus hoffnungsvoll aus:

Frei bleiben sollen demnach

(1) prominente "Klassiker" am Gardasee wie Altissimo, Passo Rocchetta,
Tremalzo; [Anmerkung DIMB: welche Routen das genau sein sollen, ist
nicht geklärt]

(2) einzelne Übergänge von Tal zu Tal, insbesondere die Routen der
Transalp-Challenge;

(3) Strecken, die zur Durchführung von Veranstaltungen wie Rennen
benötigt werden;

(4) einzelne Strecken auf Antrag der zuständigen Gemeinden.

Zudem sollen nach den Worten Mellarinis zunächst keine Geldbußen
verhängt werden.

Also alles halb so wild? Mitnichten.

(1) Die Klassiker sind frei, obwohl sie nach den gesetzlichen Kriterien
eigentlich gesperrt sein müssten. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich
hier nur um Beruhigungspillen handelt. Zu den vielen Pfaden im Trentin
wird bislang keine Aussage gemacht, sondern auf Sachverständige
verwiesen, die die Befahrbarkeit erst noch fallweise nachprüfen sollen.
Das Ergebnis ist damit offen! Gleichzeitig wird in einem anderen
Interview in der bike unumwunden zugegeben, dass in einigen Bereichen
des Trentino weitreichende Konsequenzen zu erwarten sein werden.

(2) An welche Art von "Bikern" denken Mellarini & Co., wenn sie sie
willkommen heissen? Dass an anderer Stelle Downhill und Freeride als
"Extremsportarten" bezeichnet werden, deren Ausbreitung es einzudämmen
gelte, lässt spürbare Einschränkungen erwarten. In dieselbe Kerbe
schlägt die Aussage, Naturschutz könne nicht bedeuten, allen Wohl und
niemandem Weh zu tun. Wenn man sich allerdings die bisherigen Sperrungen
am Lago ansieht, kommt in den meisten Fällen Zweifel an der
Sinnhaftigkeit der Sperrungen auf (außer beim Brione, der von Bikern
tatsächlich übel zugerichtet wurde).

(3) Wenn Trails allgemein mit dem Argument gesperrt werden, die Biker
vor Unfällen zu schützen, steht auch bei ausnahmsweiser Freigabe
keineswegs fest, im Schadensfall versichert zu sein (da die Befahrung
ggfs. als grob fahrlässig eingestuft werden kann). Dies trifft in ganz
besonderem Maße auf Reiseveranstalter und sonstige Guides zu.


Unser Ziel wird in den nächsten Wochen vor allen Dingen darin bestehen,
für alle BikerInnen größtmögliche Rechtssicherheit zu erlangen.

=>Unsere nächsten Schritte werden sein:

->Den Gesetzesbeschluss können wir nicht mehr kippen. Aber die Gemeinden
sind für die Umsetzung der neuen Regelungen verantwortlich. Dort werden
wir ansetzen. DIMBos werden vor Ort klären, welche Trails tatsächlich
frei bleiben. Wir haben vor, eine Positivliste zu erstellen, die die
Klassiker der jeweiligen Gemeinde enthalten soll und auch Vergleiche zu
anderen Trails ermöglicht und damit im Zweifelfall eine analoge
Positiv-Auslegung eines Trails zu erreichen.

->Wir werden am 15. November an der Pressekonferenz der Tourismusbüros
des Trentins in München teilnehmen und werden uns an ihrem Rande in
hoffentlich zugelassene, konstruktive Gespräche einbringen.

->Nach Ende der Unterschriftenaktion werden wir die Listen und eine
Protestnote vor Ort in allen Gemeinden übergeben um unseren Wunsch nach
Erstellung von Positiv-Auslegungen damit zu untermauern. Auch unsere
italienischen Mitstreiter sind dabei!

Daher nochmals unsere Bitte an jeden DIMBo: Sammelt weiter
Unterschriften! Ladet Euch Anschreiben und Liste herunter
und legt sie aus in Shops, Schulen, Fitnessstudios, bei Vereinen,
Bikertreffs oder wo immer potentielle Unterstützer zu finden sind. Bitte
sendet die Listen bis zum 30. November an die darauf abgedruckte
Adresse.


Open Trails!
Euer DIMB Team

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Deutsche Initiative Mountain Bike (DIMB) e.V.
Rheintalstr. 26, 65199 Wiesbaden
Fon: 0611 / 7 10 27 58
Fax: 0611 / 7 10 27 59
Mail: office@dimb.de
www.dimb.de


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Download: Bitte downloaden und Auslegen: Unterschriftsliste