Durch die Hölle gefahren
10.08.2009 - 3047 x angesehen (zuletzt am: 30.12.2024 um 17:08)
Was normalerweise mehreren hundert PS starken Rennboliden vorbehalten ist, durften die BIKE-AID Fahrerinnen mit eigener Leistung bewältigen.
Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften auf dem Nürburgring konnten die Fahrerinnen des Team BIKE AID erwartungsgemäß dieses Jahr nicht um den Sieg mitfahren; dennoch brachte Desirée Schuler (Hochschulmeisterin 2007 und Vizemeisterin 2008) mit Platz 6 ein gutes Resultat ein.
Es war schon atemberaubend: Als Desirée Schuler, Sabine Fischer und Katrin Hollendung kurz vor dem Start der Deutschen Hochschulmeisterschaften den Beginn der Original-Rennstrecke am Nürburgring unter die Lupe nahmen, gab das schon allen Grund, top-motiviert ins Rennen zu starten. Doch sah man dem ganzen auch realistisch entgegen, denn mit einigen National- und Profifahrerinnen war das Rennen sehr gut besetzt.
Im Rahmen des „Rad&Run am Ring“ startete das Feld der Studentinnen kurz vor vor dem ersten Startblock der Jedermänner (Nach Angaben des Veranstalters insgesamt fast 10.000). Bereits nach weniger als zehn Kilometern gab es keinen Überblick mehr, ob Mountainbiker, Tourenfahrer, Rennneuling, Amateur oder Ex-Profi, alles war vorhanden und das jeweils in großer Masse.
Aber damit ging es erst richtig los: Mit der Einfahrt in die Nordschleife begann gleichzeitig die Einfahrt in die „Grüne Hölle“. Und das war sie auch, vor allem Hölle. Das Feld war schnell selektiert, alle Fahrerinnen des Teams fanden sich gemeinsam in einer kleineren Gruppe wieder. Wohl alle drei wünschten sich zeitweise ein paar PS mehr, mensch musste das schön sein im Rennwagen die 17%igen Hügel hochzufahren, und das Ganze komplett ohne Anstrengung…
Dafür entschädigten rasante Abfahrten, in denen Sabine dem ein oder anderen männlichen Radsportkollegen zeigen konnte, wie man richtig abfährt, für die Qualen bergauf.
In der letzten der drei zu fahrenden Runden über 24km konnte Desirée sich noch einmal von ihren Mitstreiterinnen absetzen und sich so einen sechsten Platz in der Meisterschaft sichern. Sabine Fischer zeigte erneut eine starke Leistung und sorgte mit Platz sieben für ein ebenfalls sehr gutes Ergebnis. Lediglich Katrin schaffte es nicht unter die ersten zehn, da sie in der letzten Runde im Anstieg ein Platten überraschte und sie hocherfreut war, dass weit und breit kein Fahrzeug in der Nähe war, das sie hätte zum Ziel bringen können. So hieß es für sie schieben, bis sie einen „Luftspender“ gefunden hatte. Nach einigen Boxenstopps zum Luftpumpen rollte sie als 12. ins Ziel.