BERICHT: Idyllisch in den Vogesen...

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... mit diesen Worten läßt sich unsere Tour vom letzten Dienstag gemeinsam mit Norbert und Georg am besten beschreiben. Alles begann mit einer Routenplanung am Computer.
Und was dann tatsächlich draus geworden ist, das kann wirklich niemand schöner beschreiben und bebildern als Norbert Martini, der nach meiner Meinung, mit seiner Website Tag für Tag Bike-Geschichte schreibt und darüberhinaus mit seinen Vegan-Bikern unsere BIKE-AID Initiative unterstützt.

Auszug aus Norberts Bike-Tagebuch:

Tag: Di, 23.08.05 Fahrer/innen: mit Eric und Georg
Strecke: Vogesen: Obersteinbach, Lembach, Ruine Fleckenstein Dauer/Länge/Höhenmeter: 3:50 Std / 55 km / 1350 hm

Bald schon ist er auf einem sandigen, kräftig ansteigenden und ziemlich zugewachsenen Trail verschwunden. Wir haben Mühe uns durchzulavieren. Am Ende des Randonnees (Wanderweg - wir sind in den Vogesen unterwegs) steht er und schaut konzentriert auf seinen elektronischen Wegweiser. Eric ist unser Guide, GPS-Fan und -nutzer. Doch er vertraut nicht nur den aus dem fernen All gesendeten Satellitendaten, sondern packt auf dieser Tour oft die Karte aus - und seinen Instinkt. So schafft er es, uns eine abwechslungsreiche Tour, die er sich per Rechner ausgedacht und in sein GPS-Gerät übertragen hat, erleben zu lassen. Wir starten in Obersteinbach (hinter Bitche) fahren eine 50 km - Runde mit allem, was zu einer MTB-Tour dazu gehört: Singletrails, anstrengende Anstiege, breite Wege zum Entspannen und Erzählen. Die Vogesen sind etwas Besonderes. Sie können nicht mit der Wucht und Schönheit der Alpen aufwarten, sondern mit Wildheit und gleichzeitiger Idylle, fast schon mit Unberührtheit. Man fühlt sich entrückt von unserer hektischen Zivilisation und Kultur, die vornehmlich von Lärm und Geprotze lebt - und ist entzückt. Die Hügel bewegen sich sanft. Die Dörfchen, oft nur Weiler mit einzelnen Häuschen, leuchten entweder frisch geputzt oder strahlen altsteinerne Würde aus. Viele kleine Restaurants laden zum Verweilen ein - die Stühle sind jedoch leer und stehen hochgeklappt an den Tischen im Freien. Leider oder gottlob? Wir sind allein im Wald unterwegs. Öfter verlassen wir die digitale Route und fahren anders. Einmal kommen wir auf einem großen Anwesen heraus - und werden 200 Jahre zurück versetzt. Wir wollen gerade an einem Brunnen unsere Flaschen füllen, da kommt ein grün gewandeter Mensch auf uns zugeeilt und macht uns (auf Französich) klar, dass wir hier nicht durch dürfen. Interdit! Alles privat. Dem Mann fehlte eigentlich nur noch die abgeknickte Schrotflinte unterm Arm... Eric parlierte freundlich mit ihm und zum Schluss zeigte er uns auf der Karte den Weg und wünschte uns sogar einen schönen Tag. Den hatten wir tatsächlich. Freundliches Wetter (zuhause regnete es) und eine beeindruckende Gegend. Letzte Station, wo wir dann auch Rast machen, ist die Burgruine Fleckenstein. Die letzten Sonnenstrahlen wärmen uns noch ein wenig... Das Wasser des Brunnens in Obersteinbach, in dem wir drei uns am Ende der Tour waschen, ist kalt...


Link: Das legendäre Bike-Tagebuch von Norbert