Vulkanbike 2007: An Tagen wie diesen...

Auch in Momenten der Niederlage bzw. der totalen Enttäuschung sollte man versuchen ein paar Zeilen zu schreiben. Denn gestern ging bei mir vieles kaputt. Aber fangen wir mal ganz einfach an: (von Olli Kausch)

Zorro, Stefan und ich wollten in der Teamwertung und jeder natürlich auch in der Einzelwertung bei dem Vulkanbikemarathon in Daun gut abschneiden. Sie standen im Elite- Block und ich einen dahinter.

Nach dem Start fuhr ich in führender Position meines Blockes die ersten Kilometer. Und plötzlich passierte es...eine unglaublich gefährliche Stelle sorgte dafür, dass die vierer Spitzengruppe komplett ausradiert wurde. Jeder Teilnehmer einer Veranstaltung fährt zwar auf eigenes Risiko, jedoch sollte es durchaus im Interesse des Veranstalters sein durch entsprechende Warnhinweise oder Streckenposten das Risiko zu minimieren. Doch genug der ernsthaften Hinweise, jetzt erzähl ich mal, was dann so passierte.

Das Lachen blieb mir zwar im Halse stecken, aber mit einer Nacht Abstand stelle ich fest es war schon etwas skurril, was sich da so abspielte. Eine 90 Grad Kurve und eine Unterführung sah man, als wir auf das Unglück zufuhren. Doch dahinter versteckte sich extrem feuchtes und sehr grobes Kopfsteinpflaster, welches ständig neu bewässert wurde von dem danebenlaufenden Bach. Also rutschten drei von vieren das Rad weg und wer genug Radbeherrschung hatte und durchkam, wurde eben von den anderen umgerissen. Ich gehörte zu den Dreien übrigens. Mit knapp vierzig rauschten wir also zu Boden. Ich unter all dem Material begraben besonders weit und tief, nämlich in das kühle Nass.

Als dann alle wieder bei sich waren, entknoteten wir erst mal unsere Räder. Einer gab gleich auf er hatte den Finger gebrochen. Der nächste hatte das Rad total zerlegt. Ich stellte vorerst nur zwei große „Pizzascheiben“ an Arm und Bein fest und wollte wieder losfahren. Aber halt wo ist meine Flasche. Sie wurde von der Strömung gerade weggezogen. Aber nicht mit mir! Nass bis auf die Unterhose sprang enthusiastisch hinterher und rettete sie. Das nächste Mal nehme ich einen Neoprenanzug mit und verlange Gefahrenzulage.

Also rauf aufs Rad und ab geht die Post, aber leider nur ein paar Meter, denn dann stellte ich fest, dass mein Schaltwerk leblos und fast lose am Rad hing und als ob das nicht Grund genug wäre, aufhören zu müssen, konnte ich mich plötzlich nicht mehr richtig bewegen und das Atmen fiel mir schwer. Währenddessen ereilte noch viele andere an dieser ein ähnliches Schicksal. Auch ein Streckenposten in der Nähe sah auf Grund meiner Schilderung keine Veranlassung etwas zu ändern.

Als ich wieder zurück war, musste ich natürlich mal entsprechende Einrichtungen aufsuchen. Meine Befürchtung eine oder mehrere Rippen wären gebrochen, haben sich zwar nicht bestätigt, jedoch kann man wohl von einer ordentlichen Prellung sprechen. Aber so ist der Radsport wohl; mal gewinnt man, mal verliert man. Oder wird Opfer des eigenes Ehrgeizes und der Gedankenlosigkeit eines Veranstalters.

Deshalb sollte man Tage wie diese abhaken und nicht glauben es sein der Weisheit letzter Schluss, sondern weitermachen auch wenn das meine Rippen zumindest die nächsten Tage nicht zulassen. Denn nur das Gewohnte schafft die Balance und das Ungewohnte verändert.