Endorfin-Marathon in Waldfischbach-Burgalben 2007

Bei den Pfälzern waren wir in diesem Jahr auch gut vertreten. Anbei die Berichte von Olli und Verena.

Bericht von Olli Kausch

Also bevor man sich bei diesem Marathon im Nachgang so seine Gedanken macht, breche ich mir fast die Finger, wenn ich den Ort auf den Bildschirm bringen will.

Deshalb ist der Begriff „Pfälzer Wald“ ab jetzt als Chiffre zu verstehen. Doch das waren aus logistischer Sicht nicht meine einzigen Sorgen. Tags zuvor weilte ich auf einem Geburtstag und machte mir recht wenig Gedanken darüber wie das Ganze geographisch zu verorten ist. Irgendwo bei Pirmasens und Schilder gibt es ja schließlich auch und im Wald finde ich auch immer den richtigen Weg.

Doch weit gefehlt, trotz meiner großzügig eingeplanten Anfahrtszeit hatte ich arge Sorgen rechtzeitig zum Start zu erscheinen, als ich feststellte, dass ich gerade mal fünf Kilometer von Frankreich entfernt war und ich die komplett falsche Himmelsrichtung seit Pirmasens gewählt hatte. Also Vollgas in den Pfälzer Wald. Knapp 30 Minuten vor dem Start komme ich an und glaube das war es für heute mit Verirrungen, ich sollte mich stark täuschen.

Also im Vollsprint zur Anmeldung und zurück, das Rad ausladen und zusammenbauen, Startnummer dran, Kette ölen, Trinkflasche befüllen,...zwischendurch wies mich noch Verena freundlich aber deutlich zurecht, dass ich nicht die Sammelanmeldung für Teams in Anspruch genommen habe, sie dachte schon sie müsste alleine die Bike-Aid Ehre hoch halten. Aber Rettung naht. Doch vorher noch den Helm auf den Kopf und schon bin ich im Startblock.

Dort treffe ich Michael Koch, der schon ein wenig da ist und auch letztes Jahr schon dabei war. Noch ein paar kleine Tipps und los geht es. Endlich mal keinen Stress einfach nur fahren. Ausgeschrieben ist das Ganze als Tour, aber mit Zeitnahme und Ergebnislisten, also was jetzt? Ich habe mir überlegt, dass ich die ersten Meter mal schaue, was so abgeht und dann mich entscheide für welche Form des Bikens ich mich an diesem Tag entschließe. Wenn viele gleichzeitig starten, ist natürlich klar was dann passiert, genau wir fahren ein Rennen. Vor allem, wenn im Startblock Carsten Bresser mitfährt.

Nach einer flachen Startpassage ging es dann in den Wald und gleich mal vier Kilometer nur hoch. Nach kurzer Zeit war ich dann alleine mit Herrn Bresser, er ließ mich ein wenig an seinem Hinterrad mitfahren. Sehr nett, er hatte wohl die Spendierhosen an. Dann ging er gar austreten und ich war vorne, zumindest was den Startblock anbetraf.

Aber so nach 20 Kilometer nahm das Unglück seinen Lauf. Ich verfuhr mich erneut. Und zwar um ein paar Kilometer. Alles umsonst!!! Nein, ganz so schlimm war es dann nicht, aber ein paar Minuten und gefühlte Stunden ließ ich liegen. Langsam spürte ich wie der ganze Stress mir erste Falten ins Gesicht brannte und ich entschied mich für die Lutscher Strecke und blieb nach der ersten Runde (50 Kilometer) stehen.

Wie sich das im Zeitalter der Emanzipation gehört, fuhr unsere Dame im Team an diesem Tag die Langdistanz und Michael die Mittlere. Das war wohl unabgesprochenes Teamwork. Ich rollte dann noch ein wenig aus und war ein paar Tage später überrascht, dass die Platzierungen im einzelnen doch recht ansehnlich waren.

Doch ein Problem stellte ich dann fest: Nächstes Jahr findet der Marathon in Trippstadt statt. Und ich war gerade froh darüber diesen Ort im Pfälzer Wald gefunden zu haben!


Bericht von Verena

Vorletzten Samstag am 18. August haben alle, die nicht im Pfälzerwald waren einen tollen Marathon verpasst: die zweite Auflage des Pfälzerwald-Marathon.
Eine noch bessere Strecke als letztes Jahr und diesmal auch kein Chaos auf den ersten 10 km. Die Organisatoren lernen doch dazu.

Bei bestem Bike-Wetter starteten 4 BikeAid-Racer / innen und einige
„Gastfahrer“ (ich hoffe, ich habe keinen vergessen!) zu der ersten Runde (45 km). Nach einer langen Steigung tauchten wir ein in die Trails des
Pfälzerwaldes und kamen auch bald vom rechten Weg ab. Egal, es war ja kein
Rennen! Nach 30 km mussten wir bei einem schwer gestürzten Biker erste Hilfe leiste – wie kann man auf einer breiten Schotterabfahrt so fallen?

Leider musste Oliver Kausch nach dieser ersten Runde die Fahrt wegen
technischem Defekt beenden und sicherte sich so ungewollt den dritten Platz (2. seiner Altersklasse) auf der Kurzstrecke. Der Rest von uns genoss die zweite Runde (25 km), die der ersten in Sachen Trails nicht nachstand.


Wem das immer noch nicht genug war, der konnte noch auf eine schnelle letzte Runde von 20 km gehen, die neben langen Auffahrten und schnellen Abfahrten auch noch einen tollen Zickzackweg enthielt. So schlossen wir diese 90 km und 1800 hm zufrieden nach 5 Stunden und 13 Minuten ab. Ich erreichte den dritten Platz der Frauen (1. der Altersklasse) und den 30. insgesamt. Stefan (der die ganze Zeit mit mir fahren musste – DANKE!) wurde 29. gesamt und 13. seiner Altersklasse.

Ich denke dieser Marathon lohnt sich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder und ich hoffe dort mehr von euch zu treffen.

Verena