Tipps & Tricks: Sicher mit Helm

Ohne Helm droht Ungemach, auch versicherungsrechtlich - dies wurde jetzt durch ein Urteil des OLG Düsseldorf bestätigt. Aber lest selbst.

Helmpflicht für Radfahrer

Das OLG Düsseldorf hat entschieden, dass das Nichttragen eines Schutzhelmes den Schadensersatzanspruch eines Rennradfahrers mindern oder ausschließenkann.

Das OLG Düsseldorf hatte über die Schadensersatzklage eines 67 Jahre alten Hobbyradlers zu entscheiden, der im Sommer 2005 am Niederrhein mit seinem Rennrad zu Fall geraten war, als er sich nach Durchfahren einer unübersichtlichen Rechtskurve einem Traktor mit breitem Heuwender gegenüber sah.

Der Kläger, der zwar Rennkleidung, aber keinem Schutzhelm trug, hatte
darauf eine Vollbremsung eingeleitet, die das Hinterrad wegrutschen ließ und ihn selbst zu Boden warf. Infolge des Sturzes hatte er schwere Kopfverletzungen, u.a. ein Schädelhirntrauma 2. Grades sowie eine Schädel- und Mittelgesichtsfraktur erlitten.

Bereits das Landgericht hatte seine Klage mit der Begründung abgewiesen, dass der Kläger nicht auf Sicht und damit viel zu schnell in die unübersichtliche Kurve eingefahren war.

Das OLG Düsseldorf bestätigte das Urteil, führte aber in den Entscheidungsgründen ergänzend aus, dass das Mitverschulden des Klägers auch darauf beruhe, dass er fahrlässigerweise keinen Schutzhelm getragen habe.
Wer mit seinem Rennrad seinen Freizeitsport auf öffentlichen Straßen ausübt, muss grundsätzlich einen Schutzhelm tragen. Anderenfalls trifft ihn – nach Ansicht des OLG Düsseldorf – im Falle einer Kopfverletzung ein Mitverschulden, das seinen Schadensersatzanspruch mindern oder ausschließen kann.

Während man dem herkömmlichen Freizeitfahrer, der sein Gefährt ohne
sportliche Ambitionen einsetze, mangels entsprechender Übung nicht ohne weiteres abverlangen könne, zu seinem eigenen Schutz vor Unfallverletzungen einen Sturzhelm zu tragen, sei die Lage bei besonders gefährdeten Radfahrergruppen wie etwa Radsport betreibenden Rennradfahrern anders zu beurteilen. Hier habe jeder die Obliegenheit, sich durch einen Schutzhelm vor Kopfverletzungen, die im Falle eines Sturzes oder der Kollision mit Kraftzeugen
eintreten können, zu schützen.

OLG Düsseldorf, Urt. v. 12.02.2007 - I-1 U 182/06

Pressemitteilung des OLG Düsseldorf vom 1. März 2007