Episode XV - Von Schlammsuchern und Sauberbleibern

Pille ist immer noch etwas lädiert - wenigstens erscheint er aber mit seinem Raumkreuzer am Start um uns mitzuteilen, daß er es sich jetzt mit einer Flasche Wein am Kamin gemütlich machen will...

Wir wollen unsere Trail-Sehnsucht in Berus befriedigen. Das Wetter ist trocken und klar, ein herrlicher Abend bei 8° Außentemperatur.

Angetreten zum Nightride: Achim, Rüdiger, Stefan, Wotec, Thomas, Alex, der Außerirdische, Scotty. Und bestimmt hab ich wieder jemanden vergessen...

Die Langwellensendeanlage von "Europe 1" besitzt die größte Antennenanlage für einen einzigen Rundfunksender in Deutschland, wenn nicht in ganz Europa. Von Berus versorgt der private französische Rundfunksender ganz Frankreich . (siehe Link unten)

Die Anlage wurde 1952 im damals zu Frankreich gehörendem Saarland erbaut. Sie besteht aus vier 280m hohen Hauptmasten und mehreren Nebenmasten als Reserve. Das Sendegebäude, eine außergewöhnliche Konstruktion einer riesigen freitragenden Halle aus Spannbeton mit verglasten Außenflächen, steht seit langem unter Denkmalschutz

Wie ein Ufo liegt das Gebäude der Sendeanlage, eingebettet zwischen die blinkenden Sendemasten, in der Dunkelheit. "Danger! High-Voltage!" warnen und die Schilder als wir an der Kabeltrasse entlangrollen.

Tachos zeigen 300km/h an, Pulsuhren Frequenzen zwischen 0 und 500. Wer dort oben häufig unterwegs ist, weiß daß hier alles elektronische zu spinnen anfängt. Die Spannung in der Luft zeigt Wirkung. Und irgendwie scheint mir, daß auch die Lampen heller leuchten als normal. Bestimmt werden hier die Akkus per Induktion nachgefüllt. (

Meine Körnerbox wird durch die unsichtbaren Strahlen allerdings nicht gefüllt. Wäre aber nötig, denn die Gruppe schlägt ein ziemliches Tempo an. Am Einstieg zu den ersten Trails trennen sich die Schlammsucher von den Sauberbleibern.

So schlammig hätten wir und das jetzt aber doch nicht vorgestellt: Nix dreht sich mehr. Null Grip, verdreckte Bikes, manche von uns müssen stehenbleiben um die blockierten Rädern von Hand vom Morast zu befreien. Die Bikes wiegen fast das doppelte.

Aber nichts kann uns wirklich stoppen und wir lassen trotz schlüpfriger Rahmenbedingungen keinen Trail aus. Rüdiger hat eine Reifenpanne, Thomas verliert sich in den Wäldern als er eine Abfahrt verpaßt. Der Unterhaltungswert ist groß, denn wir sehen ihn fortan als Irrlicht, hoch oben in den dunklen Wäldern.

Nach einem mehr als dreistündigen Ritt durch die Dunkelheit und mehr als 1.000 Höhenmeter trennt sich die Gruppe.

Für eine After-Trail-Party ist es leider zu frisch. Außerdem steht unsere Saison-Abschlußparty am 16.12. bevor. Es gibt für jeden Doppel-Freibier. Frei von Kosten, frei von Alkohol.


Gute Nacht,


euer Scotty


PS: Das Team BIKE-AID1 liegt beim Winterpokal auf einem tollen 6 Platz, schaut doch mal rein. Siehe Link unten.


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Link: Mehr erfahren über die BIKE-AID-Teams im Winterpokal