BIKE-AID bei Tour de Feminin in Tschechien

450km bei fast 40 Grad durch die Böhmische Schweiz bei Kransa Lipa meisterten unsere Fahrerinnen.


Aus dem Radio tönt: „Hitzewelle über Deutschland, Temperaturen bis fast 40 Grad, vermeiden Sie größere Anstrengungen im Freien....“. Wir sind auf dem Weg vom Saarland 750km Richtung Osten nach Tschechien. Die Fahrerinnen machen sich gegenseitig Angst vor den schlechten Straßen, den vielen Bergen, dem einfachen Essen... Mit manchem werden sie Recht haben, mit anderem nicht.   
 
In Krasna Lipa findet die Tour de Feminin statt, eine Rundfahrt des Profikalenders der UCI. Für unser Team eine besondere Herausforderung sich mit Nationalmannschaften und Profiteams aus der ganzen Welt zu messen. 4 Etappen und 1 Zeitfahren stehen auf dem Programm. Untergebracht werden wir im Schwesternheim des örtlichen Krankenhauses. Für manche Fahrerin kaum vorstellbar darin zu schlafen, da aber auch die Deutsche Nationalmannschaft und Noris Cycling darin Quartier beziehen, sollte es für uns erst Recht reichen. Wer die Unterkünfte von Amateurrennen in Frankreich und Belgien kennt, weiß das es auch im „Westen“ oft nicht besser ist und selbst bei der Tour de France hört man die Klagen der Fahrer. Radsport ist eben nicht Tennis:-). Nach ein paar Tagen haben wir uns eingelebt und es wird sogar richtig gemütlich in unserer Unterkunft. Das Essen ist gut, die Leute sind sehr nett und die Straßen sind nicht schlechter als bei uns. 
 
Anstrengen mussten sich die Fahrerinnen aber dennoch. Zwar fehlen lange Berge, dafür ging es aber ständig hoch und runter. Ein längeres Flachstück sollte es in der ganzen Rundfahrt nicht geben. 169 Fahrerinnen aus 24 Ländern in 29 Teams stehen am Start der ersten Etappe. In der Autokolonne bekommen wir Nummer 10. Damit können wir die Fahrerinnen noch recht schnell erreichen, was gleich nach den ersten Kilometern wichtig wird. Kathrin Hammes tritt ins leere und die Kette ist weg. Wir montieren in Rekordzeit eine neue Kette und Kathrin kann das Rennen fortsetzen. Viele Fahrerinnen fallen erschöpft von den Temperaturen und den Anstiegen zurück und nur rund 60 von den 169 Fahrerinnen können sich im Hauptfeld halten. So wird es auch auf den weiteren Etappen sein.  
 
Unsere Fahrerinnen zeigen gute Leistungen und beweisen, dass sie auch auf internationalem Niveau mithalten können. Désirée Schuler beendet alle Etappen im vorderen Hauptfeld zwischen Platz 16 und 31. Einzig das Zeitfahren wirft sie zurück, wo sie einen Rückstand von 3:35min auf die Siegerin Trixi Worrack kassiert. Mit gerade mal 5:19min Rückstand auf Platz 36 ist sie am Ende beste Fahrerin des Teams in der Gesamwertung. Gastfahrerin Nathalie Lamborelle aus Luxembourg sprintete auf der zweiten Etappe sogar auf den 10. Platz und Tina Heizmann beweist bei ihrer ersten Rundfahrt überhaupt mit Platz 39 erneut ihr Talent im Zeitfahren. Die Leistungen von Elena Eggl und Tina Heizamnn, sowie den Gastfahrerinnen des Team Rothaus (Kathrin Hammes, Jasmin Rebmann und Sarah Zimmerlin) tragen zu einer hervorragenden Teamleistung bei. Denn nach 450km belegen wir Platz 11 in der Teamwertung der 29 Mannschaften, hinter uns einige Nationalmannschaften. Nicht unbeteiligt daran war auch die Unterstützung unserer Betreuer. Physio Laura hatte mit 7 Fahrerinnen alle Hände voll zu tun und Klaus musste Trinkflaschen in Fließbandarbeit abfüllen.
 
Vollständige Ergebnisse auf Cyclingnews
Internetseite der Rundfahrt mit Fotos aller Etappen
Erfahrungsbericht von Elena Eggl