Neustadt a.d.W. 2007: Schlechte Beine und dumme Sprüche gratis

Nach mehrwöchiger Zwangspause konnte ich am Sonntag den 12.08 endlich wieder in den Rennbetrieb einsteigen. Aller Anfang ist bekanntlich schwer, aber so schwer? (von Oliver Kausch)

Das leichteste Rennen, zumindest was den technischen Anspruch anbelangt, hatte ich mir zwar nicht ausgesucht, aber der Parkschein, den ich am ersten Anstieg gezogen hatte, sollte definitiv für meine Nachkommen als legendär gelten.

Denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt in einen flachen Singletrail ohne jeglichen Anspruch im Stau stand. Es ging also gar nichts. Ich und meine schwerschlagende Pumpe durften beobachten, wie nach dem Start alles was zwei Räder hatte an mir vorbeiflog. Den ersten Ärger und Stau verdaut, ging es richtig ab. Ich drehte für knapp 2,5 Minuten voll auf, ja ich presste den Anstieg hoch, als ob es keinen Morgen geben würde. Und dann ja man ahnt es, richtig (!), Krämpfe.

Ich blickte etwas konsterniert auf meine Uhr. Es waren doch gerade mal die ersten 45 Minuten vorbei. Oder vielleicht doch nicht. Um es vorweg zu nehmen, meine Uhr funktionierte einwandfrei und ich machte mich auf einen langen Vormittag und Mittag gefasst. Die Strecke an sich ist wirklich klasse. Trail hier, verblockte Abfahrt da, Serpentinen dort, langweilig wird es hier sicherlich nicht, auch wenn meine körperlichen Funktionen schon für genug Unterhaltung meinerseits sorgten.

So ging das dann weiter. Knapp 10 Kilometer vor dem Ziel, die Abfahrten hatten mich gestählt und ich hatte das Gefühl mit meiner Maschine eins zu werden, machte ich dann noch den Klassiker über den Lenker. Und oh schreck, das Rad funktionierte nicht mehr richtig. Ich konnte ausschließlich noch auf dem mittleren Kettenblatt Richtung Ziel cruisen. Und es ratterte und knackte bei jeder Kurbelumdrehung fürchterlich. Da meine Ohren noch recht gut funktionieren, vernahm ich diese Geräusche konstant. Leider waren meine netten Mitmenschen, was meine auditiven Fähigkeiten so angeht, anderer Meinung.

Von „der macht sein Rad kaputt“ bis „das stimmt was nicht, Kollege“, war alles dabei. Herrlich! Nicht nur, dass ich körperlich auf der letzten Rille fuhr, jetzt gehen mir auch noch die Leute auf die Nerven. Der Hammer war dann noch der ungleiche Zielsprint mit dem mittleren Blatt, bei grob geschätzten 230 Umdrehungen die Minute.

Bleibt festzuhalten, dass aller Anfang schwer ist und ich versuchen werde die nächsten Wochen etwas besser zu fahren. Die nackten Zahlen sind dann 18. Platz in der Altersklasse und 50. Gesamt.