Wildsaumarathon 2010 geschmeidig...

und abgebunden. So könnte man den Zustand der Trails beim 9.internationalen Wildsaumarathon in Geislautern beschreiben wobei Schutzbleche eher ein unnötiger Ballast waren.
 


Keine guten Aussichten als wir Mitte der Woche auf die Wetterkarten blicken und uns die Vorhersage für das Wochenende ansehen. Doch wie so oft kommt alles anders und so hatten alle 320 Teilnehmer beim 9. Wildsaumarathon wieder einmal einen riesen Spaß.
Der 120km Ultramarathon steht in diesem Jahr erstmalig für Tom auf dem Programm. Wir starten früh mit dem für alle Notsituationen gepackten Rucksack und dem gestempelten Wildsau-Pickerl auf der Wade. Begeleitet von Daggi, Markus, Chris und Richard, die wir beriets nach ein paar Kliometern aus den Augen verlieren, gehen wir gemeinsam mit Michael, der sich die 60er vorgenommen hat, auf die Strecke. Viele weitere Bike Aid Fahrer sind etwas später ebenfalls am Start.
Am ersten richtigen Anstieg geht es auf losen ausgewaschenen Schotterrinnen steil berauf. Die innere Heizung kommt sofort auf Nenndrehzahl. Im folgenden Trail bergab dann ein Blitzgewittter ohne Grollen. Die Kameraarmada vom Sportfotografen Markus Lutz  hat das volle Programm aufgefahren, nur der rote Teppich ist etwas feucht. Alles was über die Wurzeln hoppelt wird abgelichtet. Hier kann keiner entkommen. Bis zur ersten Verpflegung geht es permanent auf und ab, kernige Uphills und flowige Wedeltrails in sehr gut abgestimmtem Wechsel.
Die wenigen kurzen Verschnaufpausen werden mit den luftraubenden Gassenhauern von Tom Tom gefüllt und bringen dann auch keine echte Erholung mehr. Den steilen schmierigen Downhill umfahren wir auf dem Chickenway. Am Ausgang wissen wir dann auch warum. Wie Dominosteine stürzt einer nach dem andern ins dornige Heckenwerk. Nur wenige passieren diese schwierige Passage sturzfrei.
Zwischen erster und zweiter Verpflegung geht das Treiben munter weiter. Es kommt wirklich keine Langeweile auf. Danach wird es etwas ruhiger und wir können ein wenig entspannter weiterrollen. Aber auch hier gibt es immer wieder kleine nette Unterbrechungen die den Puls nach oben treiben. Auf einer sehr einprägsamen Abfahrt gibt es einfach keine Idealline. Gespikt mit unzähligen kleinen aber festen Sandsteinkratern hüpfen wir von Loch zu Loch. Man wartet buchstäblich darauf, dass demnächst die Federgabel aus dem Vorbau springt.
Nach der ersten Runde herrscht im Startbereich bereits buntes Treiben. Die Parkplätze rund um die Halle sind dicht. Nach ausgedehnter Obstpause geht es auf die zweite Runde. Wir sind zwar nur noch zu zweit aber Tom hat seinen Humor noch nicht verloren. Und so vergehen die weiteren 60km fast wie im Flug. Kurz vor Schluß wird die Strecke dann doch nochmal wegen Wildsaugefahr geändert und uns werden nochmal satte 150hm zusätzlich vor die Reifen gelegt.
Geduldig warten die Helfer an der letzten Verpflegungen auf die wenigen Marathonfahrer die zu dieser Zeit noch auf der Strecke sind. Wenige Meter vor dem Ziel werden wir dann noch etwas früher geduscht als gewollt.
Vielen alten Bekannten sind wir begegnet. Einem Paar aus der Eifel, das ich beim  ersten Saarschleifenmarathon 2005 kennengelernt habe, einen alten vom Bikevirus infizierten Schulfreund, der uns in Zukunft wohl öfter im Wald begegnen wird und den legendären Wildsauriegeln die alleine schon die Teilnahme wert sind.
Der Wildsaumarathon bleibt eine feste Grösse im Saar-Lor-Lux Raum.
Der neue Startort in Geislautern und die neuen Trails machen die Strecke noch abwechlungsreicher und bieten alles was das Bikerherz begehrt.
 
 
Zum 10.Wildsaumarathon 2011 kommen wir zum Gratulieren wieder.
Vielleicht wird es ja wieder die 120er.
 
sportliche Grüsse
Martin
 


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